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Schlagwort-Archiv: Schulen

Spenden machen satt

20 Donnerstag Dez 2018

Posted by Andie in Nepal

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Bildung, Erdbeben, Schulen, Schulküche, Spenden, Wiederaufbau

Die letzte von 10 Schulen des Wiederaufbauprojekts in Nepal ist fertig. Dank einer großzügigen Spende bekommen 64 Kinder eine warme Mahlzeit täglich. Kann man also Geld doch essen?

Mit der Einweihung der Shree Kali Devi Basic School in Thulo Sirubari fand gleichzeitig die Zwanzig-Jahr-Feier der Schule statt. Dass die Dorfbewohner dieses Jubiläum feiern konnten, gleicht in mancherlei Hinsicht einem Wunder. Die Schule wurde beim Erdbeben 2015 stark zerstört. Da sich das Beben an einem Samstag ereignete, waren die Schüler*innen nicht im Gebäude, so dass keine Menschen zu Schaden kamen.

vorher
vorher
Luftbild
Luftbild

Der Wiederaufbau gestaltete sich als äußerst schwierig. Wegen der abgelegenen Lage, der schlechten Strassenbedingungen und nicht zuletzt, weil im Dorf die unterste Kaste lebt, war es schwierig, willige Bauarbeiter zu finden.  
Während der Bauphase lief Einiges schief, was sich in erheblicher Bauverzögerung niederschlug. Beim ursprünglich zweistöckig geplanten Gebäude wurde so sehr geschlampt, dass der Boss die Statik und erst recht die Erdbebensicherheit nicht gewährleisten konnte. Nach einiger Zeit fand sich ein fähiger Bauunternehmer, der dafür sorgte, dass alle drei Schulgebäude, die Toiletten und die Küche ordentlich und rechtzeitig fertig wurden.

tanzen und singen
tanzen und singen
gelangweilte Kinder
gelangweilte Kinder
Das ganze Dorf hört zu
Das ganze Dorf hört zu

Kurzerhand wurde beschlossen, das Gebäude nur einstöckig zu lassen, was sich im Winter als Segen erweist. Nun werden die Kinder während der kalten Jahreszeit oben auf dem Flachdach in der Sonne unterrichtet – da hier wie überall im Lande Heizungen nicht üblich sind, wird es in den Klassenzimmern bei 15 Grad Aussentemperatur recht frisch. Die Kinder können sich nicht in warme Klamotten hüllen, denn die sind – wie so Vieles hier – Mangelware.

Die neue Schule
Die neue Schule
Stolze Schulkinder
Stolze Schulkinder
Saraswati - Göttin des Wissens
Saraswati – Göttin des Wissens

Einmal richtig satt essen

Der größte Trumpf aber ist die neue Schulküche. Der Bau wurde ermöglicht durch eine Spende unseres Freundes Denis, der im Frühjahr hier war und sich persönlich vor Ort umgesehen hat. 

Die neue Schulküche
Die neue Schulküche
hell und modern
hell und modern
mit Wasserhahn
mit Wasserhahn
Plakette des Sponsors
Plakette des Sponsors

Wo normalerweise am Boden gekocht und abgewaschen wird, steht hier eine moderne Küchenzeile, die sogar eine Wasserleitung aufweist und (demnächst) einen Gasherd. Hier wird künftig das Mittagessen für die Schulkinder zubereitet. 

Die Spende ist umso willkommener, als das Dorf besonders arm ist und die Eltern sich selbst kaum ernähren können. Ob aus Geld- oder Zeitmangel, häufig können die Eltern ihren Kindern keine ausgewogene Ernährung bieten. Die Dorfbewohner sind Bauern oder arbeitslos und nicht selten Alkoholiker; wer es geschafft hat, arbeitet auswärts und schickt Geld nach Hause. Durch das Mittagessen in der Schule bekommen die Kinder künftig wenigstens eine gute Mahlzeit am Tag. 

Weil hinter dem Hauptgebäude noch viel Platz zum Zaun hin war, wurde hier sogar ein Schulgarten angelegt, wo bereits die ersten Salatpflänzchen spriessen. 

neugierige Schüler
neugierige Schüler
Klassenzimmer
Klassenzimmer
ABC - englisch
ABC – englisch
ABC - nepalesisch
ABC – nepalesisch
Buchstaben - nepalesisch
Buchstaben – nepalesisch
Buchstaben - englisch
Buchstaben – englisch
frisch gestaltet
frisch gestaltet
der Künstler am Werk
der Künstler am Werk

Die Kinder sind Gewinner

Insgesamt ist die Anlage nun die Schönste und von allen, was die Kinder besonders stolz macht. So sassen dann einige Schulleiter der anderen Schulen mit verdriesslichen Mienen bei der Zeremonie. Dass ausgerechnet die unterste Kaste die schönste Schule bekommen hat, gefällt nicht allen. Aber es kann eben nicht immer nur Verlierer geben.

Gewinnerinnen
Gewinnerinnen
Tänzerinnen
Tänzerinnen
Dorfschönheiten
Dorfschönheiten
Jubel
Jubel

Dabei können sich alle zehn Schulen sehen lassen. Der Unterricht findet jetzt in erdbebensicheren Gebäuden mit hellen, kindgerechten Räumen und neuen Schulbänken statt. Sie verfügen über getrennte Toiletten für Mädchen und Jungs, mit einem barrierefreien Zugang und jeweils einer Schulküche. 

Dank an Unterstützer*innen

Nicht zu vergessen ist, dass sämtliche Schulen, das ganze Wiederaufbauprojekt, durch die Spendenbereitschaft von Privatleuten, einer Stiftung und Mittel von ADH (Aktion Deutschland hilft) finanziert wurden. Das Budget, das für die Küche geplant war, kann nun für das noch abzuschließende Projekt Wasserversorgung eingesetzt werden: für die Wasserleitungen, welche die betroffenen Dörfer mit frischem Trinkwasser versorgen werden.

Herzlichen Dank an alle Unterstützer*innen! Sie alle haben es ermöglicht, dass diese Kinder eine Chance erhalten, durch Bildung dem Teufelskreis aus Armut und Verwahrlosung zu entfliehen und ihre Zukunft selbst zu gestalten. 

Spenden wirken immer

Wer jetzt Lust auf eine nachhaltige Spende bekommen und noch etwas Weihnachtsgeld übrig hat: Help freut sich über jeden Cent – hier wird garantiert nichts verschwendet!

Das Dorf
Das Dorf
Schulgarten
Schulgarten
Schulhof
Schulhof
alles neu
alles neu
Schulhof und Toiletten
Schulhof und Toiletten

Im Feld

25 Freitag Aug 2017

Posted by Andie in Nepal

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Berge, Feld, Kinder, Schlamm, Schulen

Als 2015 eine Serie von Erdbeben Nepal heimsuchte, lag die Gegend in Sindhupalchok, rund 80 km von Kathmandu entfernt, im Epizentrum. Hier werden die Schulen wiederaufgebaut, für deren Errichtung wir im Land sind.

Wie sehr Nepal auf die Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen angewiesen ist, zeigt eine Ironie der Geschichte: die Schulen wurden erst zwei Jahre vor der Katastrophe von der Regierung erbaut – und die meisten Gebäude beim Beben vollständig zerstört. Dabei hatten die Menschen noch Glück im Unglück, denn das Erdbeben ereignete sich an einem Samstag, weshalb die Kinder nicht in der Schule waren. Im Distrikt Sindhupalchok werden nun insgesamt zehn Schulen gebaut.

Berglandschaft
Berglandschaft
lachende Kinder, überall
lachende Kinder, überall

Für die relativ kurze Strecke ins Projektgebiet rechnet man wegen der schlechten Straßenverhältnisse mit etwa drei Stunden Fahrtzeit, weshalb wir bereits um sechs Uhr morgens losfuhren.

Wo die staubigen Hauptstraßen in Kathmandu einem überstrapazierten Schleichweg gleichen, verwandeln sie sich auf dem Weg gen Nordosten in der Regenzeit in holperige Schlammpisten, denen nur mit einem robusten Geländewagen mit Allradantrieb beizukommen ist. In Erinnerung an rumpelige Fahrten auf Nias hatte ich vorsichtshalber meinen Sport-BH angezogen und mich mehrfach selbst beglückwünscht für diese weise Entscheidung.

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Kaum hatten wir die überfüllten Hauptstadtstraßen hinter und gelassen, schlängelten wir uns an der angeblich höchsten Shivastatue der Welt vorbei tief hinein in die Berglandschaft. So sehr mich die unwegsame Straße auch durchschüttelte, besänftigte mich die grandiose Aussicht: dicht bewachsene grüne Hügel, unterbrochen durch neongrüne Reisterrassen, abgesteppt vom blauen Himmel mit weißen Kuschelwolken. Wenn man ganz großes Glück hat, reißt der Himmel auf und man bekommt eine Ahnung von den schneebedeckten Giganten des Himalaya.

Namaste
Namaste
Workshop
Workshop

Angekommen im ersten Dorf, kamen wir gerade rechtzeitig zu einem Workshop zu erdbebensicherem Bauen. Die Wissensvermittlung ist Teil des großen Plans, die Bevölkerung nachhaltig gegen kommende Katastrophen zu wappnen.

Anschließend ging es weiter hinein ins Feld. An einem schlammigen Flusslauf entlang krochen wir zu einem Dorf, so weit entfernt wie bei den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen, wo eine weitere Schule gerade fertiggestellt worden war und nun begutachtet werden musste.

Die Fotos sind teilweise etwas verschwommen, weil ich aus dem wackelnden Auto heraus fotografiert habe.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Nachdem wir für den Tag alle Baustellen besucht hatten, ging es zurück ins Feldbüro, wo auch übernachtet wird. Sobald die Sonne untergegangen ist, kocht die Vermieterin in ihrer kleinen Wellblechhütte neben dem Haus ihr Süppchen, bzw. Dhal Bat, Reis und Linsen, das Nationalgericht. Kleiner Gag am Rande: auf ihre Frage hin, ob es bei uns auch Linsen gäbe, antwortete ich, dass wir die durchaus auch haben, dass der Liebste sie sich aber immer selbst zubereitet. Daraus schloss die gute Frau, dass ich nicht kochen kann – denn in Nepal gehören Linsen so selbstverständlich zu jedem Essen wie Knödel in Bayern. Und auch was die Verköstigung der Linsen anging, leistete ich mir einen kleinen Fauxpas. Denn wo die Linsensauce normalerweise über den Reis gekippt wird, löffelte ich sie als vermeintliche Suppe und hatte damit die Lacher unweigerlich auf meiner Seite.

Am nächsten Tag zog ich dann los, um Leute zu interviewen, die für die Organisation arbeiten. Heraus kamen dabei die folgenden kleinen Portraits, die auf den Social Media Kanälen geteilt und kräftig geliked wurden. Die Mitarbeiter hatten bis dato noch nie so viel Aufmerksamkeit erfahren und wurden durch die Veröffentlichung zu kleinen Berühmtheiten im Dorf. Seitdem fragen alle, wann ich endlich wiederkomme, um weitere Interviews zu führen… ich halte euch auf dem Laufenden!

Dinesh, Leitender Ingenieur

Als leitender Ingenieur ist Dinesh verantwortlich für die Überwachung der Baustellen und der weiteren Ingenieure in Sindhupalchok/Thilosirubari, wo Help insgesamt 10 Schulen baut.

Dinesh hat vor seiner Tätigkeit für Help im privaten Sektor und als Berater für die nepalesische Regierung gearbeitet. Dabei hat er auch Erfahrungen im Design verschiedener Bauvorhaben gesammelt, wie private Häuser, öffentliche Gebäude, Geschäftsgebäude und auch Schulen.

„Es macht mich glücklich, Schulen für Help zu bauen, denn diese sind die wichtigsten Gebäude überhaupt. Die Sicherheit der Schüler ist für mich das Wichtigste. Wir legen großen Wert darauf, erdbebensichere Schulen zu bauen und haben uns dafür schon einen guten Ruf erarbeitet. Das gibt mir ein gutes Gefühl“, sagt Dinesh über seine Arbeit bei Help.

Brakash, Projektkoordinator

Brakash arbeitet als Projektkoordinator für Help. Er ist zuständig für die Betreuung der laufenden Aktivitäten rund um die einkommensschaffenden Maßnahmen, die Help anbietet, die gesamte Koordination des Projektmanagements im Feld, wie auch der beteiligten Behörden auf lokaler und Regierungsebene. Vor seiner Zeit bei Help war Brakash bei verschiedenen namhaften internationalen Nichtregierungsorganisationen und als Lehrer tätig. Zu seiner Arbeit bei Help sagt Brakash: „Ich bin stolz darauf, für Help zu arbeiten, denn wir helfen den Menschen in den abgelegenen Gebieten, die wirklich Hilfe benötigen, und das sind vor allem die Kinder. Das ist das Beste an meiner Arbeit“.

Ganga, Lehrerin an der Ganesh Schule, die von Help wiederaufgebaut wurde

Ganga unterrichtet Grundschüler der 1.-5. Klasse in den Fächern Mathematik, Naturkunde, Gesellschaft, Englisch und Nepali, außerdem betreut sie auch die Vorschule.

Sie ist seit 10 Jahren Lehrerin und freut sich, dass sie in dem neuen Help-Gebäude unterrichten kann. „Im Gegensatz zu vorher ist die neue Schule erdbebensicher, es gibt ausreichend Wasser und Toiletten und dadurch eine gute Lernumgebung“, berichtet Ganga. Sie arbeitet sehr gern als Lehrerin und jetzt macht es ihr noch mehr Spaß: „Ich mag es sehr gern, mit den Kindern spielerisch zu lernen, mit ihnen Zeit zu verbringen. Und ich schätze das professionelle Umfeld, das die neue Schule bietet“, ergänzt Ganga.

In einer Klasse sitzt auch ihre sechsjährige Tochter, die es toll findet, von ihrer Mutter unterrichtet zu werden.

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