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reisen & bleiben

~ Fernweh vs. Heimweh

reisen & bleiben

Kategorien-Archiv: Indonesien

Party

28 Donnerstag Feb 2008

Posted by Andie in Indonesien

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Party

Natürlich haben wir hier nicht nur Erdbeben und Arbeit, sondern sogar nebenbei noch etwas Spaß.
Wir feiern hier häufig irgendwelche Parties, da hier ständig jemand kommt oder geht, oder Geburtstag hat oder jemand heiratet oder verlobt sich. Einige männliche Kollegen sind nämlich mit hübschen niassischen Mädels liiert und weil wir hier in einem muslimischen Land sind, kann man nicht einfach mal so das Bettchen miteinander teilen, sondern das muss alles seine Ordnung haben, deshalb wird hier recht schnell geheiratet. Die folgenden Fotos sind allerdings von einem recht einzigartigen Ereignis, nämlich einer Welcome-back-Party. Da hat doch tatsächlich jemand unsere Schweineinsel verlassen und kam freiwillig zurück! Und warum? Der Liebe wegen natürlich! 😉 Ich habe ja schon erzählt, dass wir hier echt coole Kollegen haben und die möchte ich euch mal vorstellen:

Robert
Robert ist derjenige welche, der uns verlassen hat und dann seiner Freundin wegen wieder zurück kam. Hab leider gerade kein Bild von Ery, das reiche ich nach.

Bella_Andie
Bella ist unsere Mitbewohnerin Cristina. Oder besser gesagt, WAR. Denn sie hat uns leider letzte Woche verlassen, schnüff.

Ilda Kalaschnikow
Ilda ist unsere albanische Kollegin mit dem schrillsten ansteckenden Lachen der Welt, Alter! Ihr interner Spitzname ist „Ibu Kalaschnikow“, denn Ilda hat in Albanien eine Nahkampfausbildung absolivert und man munkelt, dass sie stets ihre Kalaschnikow unterm Bett bereit hält. Ilda lebt jetzt in Bellas Zimmer.

Zu unserer WG gehört noch unser frecher Onkel Ole, Olaf, der bereits Vater wurde. Habe leider gerade kein Foto zu Hand, kommt aber noch.

Pascal_Boris_Bella
Pascal ist Bellas Freund, der leider auch weg ist und wie Boris ein französischer Schweizer.

Bella_Andie_Eugenio_Ilda
Boris ist wie unser italienischer Freund Eugenio Zimmermann. Die beiden haben jeweils ihre eigene Baustelle im Dschungel.

Und dann gibt es noch den Feuerzauberkünstler Rico mit seiner Kochgöttin Sonya. Fotos folgen.

Bella hat uns übrigens die ultimative Regel für den Umgang mit Nudeln gelehrt:
Never leave the pasta alone! Grazie & Ciao Bella! 😉

Katzen

28 Donnerstag Feb 2008

Posted by Andie in Indonesien

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Nun wurde ich schon oft gefragt, ob denn die Miau und ihre kleinen Babies nach dem Erdbeben wieder aufgetaucht sind – ja, sie sind! Zum Glück! Und haben sich auch ganz prächtig entwickelt. Ich erspare euch jetzt vorsichtshalber mal die Fotos von der Geburt und zeige euch nur ein paar ausgewählte seit ihrer Ankunft bis zu ihrer jetzigen Entwicklung. Sie rennen jetzt schon flink über die Veranda, fressen gierig Fleisch (machen dabei auch knurrende Geräusche wie die Grossen) und erklimmen die Verandasofas. Sind echt süße Kerlchen geworden. Allerdings müssen wir sie bald abgeben, denn sie sind jetzt schon sechs Wochen alt und sind demnach schon bald „reif“ genug, um allein in der grossen weiten Welt zurecht zu kommen.
Eines meiner ersten indonesischen Worte war natürlich „Kucing“, das heisst, na klar: Katze. Und Katzenkinder heisst kucing anak-anak. Der Plural wird im indonesischen häufig dadurch gebildet, dass man das betreffende Wort einfach zweimal ausspricht. Also anak heisst Kind und anak-anak demnach Kinder. Eigentlich ganz einfach. Leider sind die meisten Worte so kompliziert, dass ich sie mir kaum merken kann und ich nehme mir vor, wenigstens ein Wort/Tag zu lernen. Allerdings kam es schon häufig vor, dass ich dann ein paar Tage später das bereits gelernte schon nicht mehr wusste. Tja, man wird halt alt 😉 Aber ein bisschen was ist schon hängen geblieben und ich kann z.B. sagen: Saya memelihara empat kucing. Satu adalah ibu, dan tiga anak-anak. Das heisst: ich habe vier Katzen. Eine ist die Mutter und drei Kinder. Naja, immerhin… 😉

Birthday

Barbie, die coole Sau

28 Donnerstag Feb 2008

Posted by Andie in Indonesien

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haustier

In der Regenzeit, wenn das Internet streikt

Worin genau der kausale Zusammenhang zwischen Regen und Internetausfall liegt, kann ich euch nicht genau sagen. Jedenfalls ist er signifikant. Es heisst, dass bei Regen unser Server in Malaysia ausfällt. Oder war es der Satellit? Jedenfalls klingt die Erklärung seltsam und wir haben kein Internet. Deshalb sitze ich jetzt auch bei „Donnie’s“, einem kleinen „Café“, so würden wir in Berlin das wohl nennen, wo es eine stabile Internet Verbindung gibt. Donnie kann das RBB-Netz anzapfen. Dies ist die staatliche indonesische Wiederaufbauorganisation, die neben Nias auch in Sumatra und Banda Ache aktiv ist. Donnie fing klein an, als temporärer Mittagessenlieferant für HELP und hat durch HELP sein Geschäft mittlerweile zu einem florierenden Café und Restaurant ausgebaut.
Neben dem Internetstreik herrscht bei uns gerade „Lampomati“, also Stromausfall. Auch hier ist Donnie besser bestellt, denn er ist an das RBB Stromnetz angeschlossen. Wenn also bei uns das Internet nicht funktioniert und der Generator ausfällt, ist ein Besuch bei Donnie das Mittel der Wahl.
Immerhin darf ich als flying Investigator arbeiten wo ich will, solange die Geschichten stimmen.
Ich möchte euch von meinem Ausflug „ins Feld“ berichten, meinem Besuch im Distrikt Lahusa, wo unsere Baustellen liegen, genauer gesagt in dem Dörfchen Hilidohona. Dort lebt das schwarze Hausschwein „Babi“ neben unserem Haus. Babi ist das indonesische Wort für Schwein. Anfangs dachte ich, es hiesse „Barbie“ und fand das sehr witzig. Dann wurde ich aber aufgeklärt über seinen wahren Namen. Ich nenne es trotzdem weiterhin Barbie, das klingt nach Heimat. Gern drückt es sich an die Holzwand, um daran sein Fell zu schaben. Vor allem morgens, gegen sechs. Aus dem Tiefschlaf heraus gerissen, kann man schon mal ein Erdbeben wähnen. Aber nee, is ja nur Barbie. Neben einem imposanten Hängebauch hat Barbie eine echt abgefahrene Irokesenfrisur. Das hat Stil. In Hilidohona hüpft auch ein zartes schwarz-weisses Lämmchen gerne mal in unsere Küche. Die Haustür steht meist offen und das wird als Aufforderung zum Eintreten von Tieren und Kindern missverstanden. Die Nachbarn, stolze Besitzer von Schwein und Lamm und jeder Menge Kinderlein, sind lustige Niassen, die zwar leider ihren Abfall direkt aus dem hinteren Fenster in den Urwald kippen, sich ansonsten aber recht weltoffen geben und den ganzen Tag am vorderen Fenster sitzen um das Treiben der Bulis, so heissen wir Weisse, zu beobachten. Die Niassen selbst sind ja eher gelb-braun, alle schwarzhaarig. Da wird dann jeder, der etwas „heller“ ist, zum Buli. Klar, ist logisch. Die Kinder rufen uns neben Buli, auch gern mal „Turis“ nach, also Tourist. Tja, das wäre schön, aber nein, wir arbeiten ja hier. Das sollten sie eigentlich bemerkt haben, denn sie wohnen z.T. schon in HELP-Häusern, aber egal.
In Hilidohona haben wir also unser kleines Häuschen, in dem wir leben, oder eigentlich nur schlafen, wenn wir „im Feld“ sind. Dort hausen wir dann bisweilen zu sechst auf engstem Raum, ganz niassisch, und gehen uns dabei erstaunlich selten auf die Nerven. Das einzige, was mich persönlich nervt, ist der immer währende Lärmpegel. Darüber habe ich ja schon geschrieben.
Im office in Fahandoma, das liegt ca. 10 min zu Fuss entfernt, arbeiten wir. Dort gibt es allerdings überhaupt keine Internet – und Telefonverbindung. In unserem Headquarter in Fodo gibt es wenigstens ab und zu mal ne Verbindung. Der Chef sagte neulich so weise: Das Internet geht – ausser wenn es nicht geht. Na das ist doch mal ne klare Ansage 😉
Ich arbeite fleissig an meiner Projektdokumentation und habe schon ein hübsch fettes Machwerk erarbeitet. Hoffentlich nicht nur für die Tonne. Arndte jedenfalls kann das gut gebrauchen und das ist schon mal gut so. Wir arbeiten mit ca. 15 Bulis und jeder Menge locals, also den lokalen Mitarbeitern zusammen. Mit meinen rudimentären indonesisch Kenntnissen komme ich schon relativ gut zurecht und belustige auch meine lokalen Kollegen mit meinen radebrechenden Versuchen, im office nur indonesisch zu sprechen. Das klingt dann wahrscheinlich extrem ausländisch, ist aber immer für eine kleine Erheiterung gut. So, und hier kommt jetzt das Schwein:

Erdbeben

23 Mittwoch Jan 2008

Posted by Andie in Indonesien

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Erdbeben

Heute Nacht hatten wir ein schweres Beben. 6,2 auf der Richterskala. Ich lag schlafend im Bett, allein, da Arndte im Feld ist, und wurde von einem heftigen Schwanken geweckt. Meine italienische Mitbewohnerin Cristina rief nach mir und mir war klar, dass dies ein heftiges Beben sein musste. Wir rannten aus dem Haus und während wir da standen und überlegten, was wir am besten machen sollten, schwankte die Erde weiter. Das war ganz schön unheimlich und mir wurde schlecht. Ein Gefühl, wie wenn man mit der Achterbahn fährt, die dann plötzlich anhält.

Wir haben uns dann schnell angezogen, ein paar Sachen gepackt (Geld, Computer, Wasser) und sind dann zum nächst gelegenen Berg gerannt. Unterwegs haben wir mit unseren Kollegen vor Ort telefoniert. Auf dem Weg nach oben durch die kleinen Gassen unseres Dorfes Fodo standen manche Leute ratlos vor ihren Häusern. Ihnen machten wir Zeichen oder sagten Gunung, das heisst Berg, um ihnen zu bedeuten, uns zu folgen, was auch einige machten. Die Leute gingen gefasst, fuhren mit allen Familienangehörigen auf einem Motorrad oder Auto hoch. Das war auch ganz schön gruslig, denn so bekam ich ein Gefühl dafür, dass selbst viele Einheimische von der Stärke des Bebens überrascht waren. Kleinere Beben erleben wir ja immer wieder mal.

Kurz darauf stand ich mit Cristina, einer französischen Kollegin und den Mitarbeitern des französischen Roten Kreuzes auf dem Berg, später traf dann noch eine weitere deutsche Kollegin ein. Sie war im Haus geblieben, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte. Falls jemand mal in die Lage kommt: immer aus dem Haus rennen!

Es war ca. 1 Uhr, als das Erdbeben auftrat und nach ca. 1 h Warten auf dem Berg, korrespondierend mit der Internationalen Roten Kreuz Vereinigung, der UN und unseren Sicherheitsbeauftragten kam dann die Entwarnung und wir gingen zurück.

Meine deutsche Kollegin Christina und ich haben uns daraufhin erstmal einen Wodka genehmigt. Der indonesische Wodka schmeckt zwar grauenhaft, aber darauf kam es jetzt nicht an. Christina wollte nicht in ihrem Haus schlafen, denn da ist sie z.Z. allein und das war ihr etwas zu unheimlich.

Zu Hause stellten wir allerdings fest, dass unsere Miau (Katze) völlig geschockt war. Sie hat sogar ihre kleinen Katzenkinder, die vor einer Woche geboren wurden, in ihrem Nest liegen lassen und hat sich allein verkrochen. Als wir wieder da waren, kam sie hervor, aber sie war völlig verängstigt und ich hatte das Gefühl, dass evtl. noch ein Beben folgen könnte, denn Katzen sind ja sehr sensibel für Naturphänomene. Nach einer Weile haben wir uns wieder hingelegt, allerdings in Klamotten, mit unseren Notfalltaschen in Griffweite und offenen Schlafzimmertüren.

Nach ca. 1 h Dösen kam Cristina mit der Nachricht, dass ein weiteres Beben für 4 Uhr vorhergesagt wurde. Also haben wir uns wieder auf den Weg gemacht zum Berg.

Diesmal fuhren wir, sechs junge Frauen, ein Fahrer und ein Hund, mit dem Truck. Wir blieben bis halb sechs oben, es passierte allerdings zum Glück nichts mehr. Eine Kollegin war eingeschlafen und hatte einen Alptraum vom Beben. Sie dachte beim Aufwachen, es sei wirklich wieder eins eingetreten, aber wir konnten sie beruhigen.

Also fuhren wir wieder zurück ins Haus. Leider mussten wir da feststellen, dass von den drei Katzenbabies nur noch eines in seinem Nestchen lag. Das machte mich echt fertig und ich muss gestehen, dass ich da heimlich geheult habe. Ich dachte, die Katzenmutti hätte nur die ersten beiden geholt und dass dieses jetzt allein verhungern würde. Es jammerte auch irgendwo, aber wir konnten ja nichts tun. Haben geguckt, ob wir die Katze irgendwo finden, aber sie hat sich natürlich gut versteckt. Es muss auch in der Küche, wo die Katzenkiste bisher stand, besonders heftig gewesen sein, denn wir haben dort Holzboden, der allein schon beim Auftreten schwankt. Ausserdem waren fast alle Fensterläden aufgesprungen und die Tür wurde aufgeknallt. Die armen Katzen!

Ich habe mich dann trotzdem hingelegt, weil ich ja eh nix tun konnte und bin ein wenig eingedöst. Dass wir nicht mehr pünktlich um 8 Uhr morgens im Büro sein würden, war allen klar. Als ich dann gegen 8 Uhr nochmal nachgeschaut habe, war das letzte Katzenkind auch weg. Seitdem wurde die Mutti einmal kurz gesehen, völlig scheu, sie hat nichts gefressen und ist gleich wieder verschwunden. Wie ihre Katzenkinder. Das macht mich echt traurig, denn natürlich hat sich die Lage wieder beruhigt, aber die Katze ist immer noch völlig fertig.

Besonders fit bin ich auch nicht. Es steht uns frei, ob wir heute ins Büro gehen oder nicht und ich bevorzuge es, lieber dann mal das Warung (eine Mischung aus Café und Bistro) aufzusuchen, denn da gibt es Internet.

Bilanz des Erdbebens bisher: viele zerstörte Häuser in Gunungsitoli, das ist die ca. 10km entfernte Hauptstadt, ein Toter und 2 Schwerverletzte. Unser Haus hat zwei Risse und vier vermisste Katzen. Ansonsten sind alle relativ ok. Es herrscht aber auch etwas bedrückte Stimmung.

Mit Arndte konnte ich noch nicht kommunizieren, weil es kein Netz nach Fahandoma gibt, wo er sich gerade befindet. Ich habe aber gehört, dass es ihm gut ginge.

Mit gehts eigentlich auch ganz gut, aber es bleibt das unheimliche Gefühl zurück, dass man die Natur nunmal weder kontrollieren noch Vorhersagen machen kann.

Ich habe nicht alle Telefonnummern in meinem Handy, habe heute Nacht ein paar SMSe verschickt.

Falls sich jemand Sorgen macht, hier nochmal meine Nummer: 0062 813 9607 2280.

Kann sein, dass SMSe nicht ankommen oder dass ich kein Guthaben mehr habe. Also bitte nicht in Panik geraten, falls ich nicht gleich reagiere.

Nun denn, ich hoffe, ich habe jetzt niemanden beunruhigt. Ich wollte euch nur darüber informieren, dass Nias eben nicht nur tolle Inseln, meinen Liebsten und ein internationales Team bietet, sondern auch ganz schön heftige Überraschungen bereit hält…..

Liebe Grüße und Glück auf.

Honolimbu-Musi

20 Sonntag Jan 2008

Posted by Andie in Indonesien

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Honolimbu-Musi
Was ist das?

a) pikantes indonesisches Reisgericht
b) hochwohlgeborener eingeborener Prediger
c) traditionelles niassisches Musikinstrument
d) halluzinogenes Milch-Mix-Getränk

Vielen Dank fuers Raten – allerdings stimmt keine der angegebenen Loesungen 🙂

Honolimbo-Musi ist eine klitzekleine, wunderschoene Insel im Sueden von Nias, die wir neulich mit unseren Kollegen besucht haben.

Die Anfahrt dauert ca. 3 Stunden mit einem kleinen Fischerboot. Ist etwas unbequem, aber es lohnt sich!

Anfahrt Honolimbo

Honolimbu-Musi

Honolimbo-Musi_crew

Honolimbo-Musi_fishes

Honolimbo-Musi_more-fishes

Happy New Year

08 Dienstag Jan 2008

Posted by Andie in Indonesien

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Happy new year und und die besten Wuensche zum neuen Jahr!

Ich hoffe, Ihr habt alle schoen reingefeiert und euch nix vorgenommen! 🙂

Wie ich ja bereits angekuendigt hatte, sieht es mit den Kommunikationsmoeglichkeiten hier relativ schlecht aus, deshalb kann ich nicht so oft online gehen.
Dass das Internet kaum funktioniert, wisst Ihr ja. Und Lampomati (Stromausfall) duerfte den meisten auch schon ein Begriff sein. Erschwerend hinzu kommt jedoch, dass mir vor Weihnachten das Netzteil meines Rechners kaputt ging (hat wohl die starken Stromschwankungen gepaart mit Lampomati nicht vertragen). Seitdem kann ich mein iBook nicht mehr benutzen und fuehle mich erst recht von der Aussenwelt abgeschnitten, zumal die hiesigen Computers auch nicht so funktionieren, wie sie sollten. Und telefonieren kostet ein Vermoegen. Auch SMSe kommen nicht zuverlaessig an. Aber hey – immerhin kann ich Euch jetzt schreiben und kurz von Weihnachten und Silvester berichten. Hoffen wir mal, dass das Internet solange durchhaelt, bis ich meinen kleinen Bericht los bin.

Also, der Weihnachtsurlaub begann schon mal recht exklusiv damit, dass wir mit einem UN-Flugzeug gratis fliegen durften. Der UN-Flugverkehr nach Nias wurde per 31.12. eingestellt und deshalb wurden die letzten Fluege verschenkt. Wir gehoerten zu den Gluecklichen, die noch Tickets ergattern konnten. Die UN hat so kleine Propellermaschinen, mit je 8 Sitzreihen (einfach) und hinten wie im Bus eine Reihe mit drei Sitzen. Also insgesamt Platz fuer 19 Personen. Das war schon sehr geschmeidig, mit so einer kleinen Maschine zu fliegen. Madonna fliegt angeblich auch mit so nem Teil…

Weihnachten haben wir auf der Bilderbuchinsel Pulau Weh verbracht. Pulau heisst Insel, Weh wird abgeleitet von Ie, Wasser. Also haben wir Weihnachten auf der Wasserinsel verbracht, wo es auch einen Wasserfall und Heisse Quellen gibt. Bezogen auf den herrlichen Strand muesste die Insel heissen: Insel mit fantastischem Strand.
Wir wohnten in einem kleinen Haeuschen direkt ueber dem Meer – eigentlich der Meeting-Room, aber aufgrund knapper Kapazitaeten wurde er eben umfunktioniert in ein kleines Guesthouse. Die Anlage umfasste ca. 10 wunderschoen im Palmenhain gelegene kleine Bungalows mit Blick aufs strahlend blaue Meer. Da die Insel am nordweslichsten Punkt Indonesiens liegt, konnten wir in der Ferne riesige Frachtschiffe vorbei ziehen sehen. Sie kommen aus Sri Lanka mit Kurs auf Singapur und haben meist Autos aus Europa geladen. Abgesehen von den weit entfernten Containern am Horizont gab es jede Menge fantastischer Fische direkt vor uns im kristallklaren Meer zu betrachten. Man konnte sich bei Freddy, so hiess unser suedafrikanischer Gastgeber, eine Schnorchelausruestung ausleihen und nach ein paar Metern schwimmen, vielleicht 10 oder 15 m, oeffnete sich das Kaleidoskop einer farbigen Unterwasserwelt mit allen Facetten vom kleinen Clownfisch ueber Lippenstiftfisch bis hin zu Rochen und sogar Barracudas und vielen vielen weiteren buntschillernden Exemplaren. Eine Bekannte hat sogar kleine Haie am Riff entdeckt, das ist mir aber zum Glueck erspart geblieben. Mir genuegte schon der Wasserigel-Thrill. An einem weiteren Strand waren naemlich ganze Nester dieser extrem langstacheligen Spezies direkt unter der Wasseroberflaeche angesiedelt. Das war ganz schoen gruselig, da drueber zu schnorcheln. Ich hatte leichte Panik, dass sie mir gleich ihre Wahnsinns – Stacheln in den Bauch rammen und bin leicht hysterisch wieder davon gepaddelt.
An unserem Strand war ganz Friede-Freude-Kokosnuss angesagt – obwohl es auch ein leichtes Erdbeben gab, das uns wieder in die Realitaet zurueck geholt hat. Man konnte schon mal der Illusion verfallen, das Paradies auf Erden entdeckt zu haben. Denn neben der netten Unterkunft, dem weissen Bilderbuchstrand und der beeindruckend farbenpraechtigen Unterwasserwelt gab es noch ein Highlight: Freddy`s Kochkuenste! Er kochte 2x/Tag, mittags und abends. Abends gab es auf traditionelle suedafrikanische Art eine Ansage, was alles aufgetischt wurde. Dazu schrieb er mit weisser Kreide auf eine schwarze Schiefertafel die Koestlichkeiten des Abends auf und proklamierte diese feierlich vor seinen Gaesten. So gab es zum Beispiel am Weihnachtsabend Truthahn! Wow! Ach ja, ich habe ganz vergessen zu erwaehnen, dass wir im District Aceh waren, wo die Sharia Alkohol streng verbietet – bei Freddy jedoch gab es richtig guten Wein! Dafuer hat er auch einen Nachmittag im Knast verbracht, weil er nicht genug Schmiergeld dabei hatte. Das lies sich aber schnell mit einer hoeheren Zahlung regeln.
Ich hingegen habe einen neuen vollstaendigen Satz auf Bahasa Indonesia gelernt: Tolong sayha ingi satu angur mehra, minta. Das heisst (wörtlich): Aufgepasst, ich moechte haben einen Wein in rot, bitte.

Silvester waren wir wieder in Medan. Wir haben uns ein nettes Hotel gesucht und waren dort drei Tage. Mussten ja dringend Lebensmittel fuer unsere kleine Insel kaufen. Denn auf Nias gibt es nur ein aeusserst begrenztes Angebot an „Buli“-Waren. Bulis sind wir Weisse.

LAMPOOMAAATIIIIII!!
Da war es wieder soweit. Und da dieser Laptop auch auf low battery lief, konnte ich nicht weiter schreiben. Dafuer habe ich aber schon mal die Bilder vorbereitet, die ich Euch senden werde. Sofern die Inselgoetter mir gnaedig gestimmt sind.

Also, Silvester waren wir wieder in Medan. Ich habe in ca. 10 – 15 Computer- und Elektronikgeschaeften versucht, einen Charger fuer mein iBook aufzutreiben, doch leider vergebens. Jetzt wird mir das Teil aus Deutschland mitgebracht. Einkaufen bedeutet, aehnlich wie in Europa, sich mit tausend anderen konsumhungrigen Menschen in einen Supermarkt zu stuerzen und kaufen, kaufen, kaufen. Allerdings ist es in Medan nicht ganz so easy, da es hier nur ein enttaeuschend kleines Angebot an Kaese oder Nudeln gibt. Olivenoel ist wahnsinnig teuer, Wein und Wurstwaren bekommt man nur beim Chinesen Mr. Ben unter der Ladentheke. Der hatte aber leider geschlossen.
Nachdem wir unseren Kaufrausch light abgehakt hatten, war auch schon Silvester um zwoelf Uhr nachts und wir beobachteten das Feuerwerksspektakel von unserem Hotel aus. Vom fuenften Stock hatten wir einen guten Ueberblick ueber die Stadt. Hier wird neben dem Abfeuern klassischer Feuerwerkskoerper auch das Laermen mit Troeten und Quietschen zelebriert. Hauptsache Krach. Nach ner guten Stunde Feierei verebbte das Grossereignis. Okay, mit Berlin konnten wir natuerlich nicht mithalten, aber dafuer waren wir ja auch in einem muslimischen Land, die Silvester nur aus Spass begehen.

Zurueck auf Nias sitze ich jetzt auf unserer Veranda mit Blick aufs Meer. Heute vormittag schien die Sonne, das Meer strahlte herrlich blau und ich bin sogar frueher aufgestanden, um den wunderschoenen Tag zu geniessen. Ein extraordinaeres Novum hat sich eingestellt: ich mutiere zur freiwilligen Fruehaufsteherin! Ich habe mir das nicht fuer das neue Jahr vorgenommen! Es ist einfach passiert! Ok, es liegt wahrscheinlich daran, dass Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und Grillenzirpen kombiniert mit Gockelgekraeh ab fuenf Uhr morgens recht laut sind fuer meine Berliner Schallschutzfenster verwoehnten Ohren. Aber immerhin!

Hier beginnt der Arbeitstag auch schon um 8:00 Uhr. Um ACHT! Das ist zwar immernoch grausam frueh fuer meine Langschlaefermentalitaet, aber ich gewoehne mich allmaehlich daran. Oder ich versuche es zumindest.
Anbei ein Bild von meinem temporaeren Arbeitsplatz, mit mir und der kleinen Prinzessin, der blonden Katzenfrau mit den blauen Augen und Stummelschwanz und dem dicksten Bauch der Welt, die immer noch keine Kaetzchen geworfen hat. Vielleicht ist sie einfach nur ein verwoehntes Ding. Aber sie leistet mir sehr gern Gesellschaft und verhaelt sich auch als Indonesierin genau so wie alle Katzen der Welt: sie legt sich am liebsten auf meine Unterlagen, um mich von der Arbeit abzuhalten. Ein kleines Paeuschen darf schon mal sein.
In diesem Sinne: Lasst Euch nicht stressen und sorgt fuer ausreichend Streicheleinheiten! 🙂 HAPPY NEW YEAR!

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Jury

12 Mittwoch Dez 2007

Posted by Andie in Indonesien

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Miss Andie Jury Member

Der erste Tag fing schon sehr relaxed an. Da ich vom letzten Jahr noch einige Leute kenne, gab es ein grosses Hellau und Hallo. Es macht den Einstieg um einiges leichter, schon mal hier gewesen zu sein. Auch wenn es mich trotzdem extrem nervt, dass das Internet dauernd abbricht. Ich muss mich also in noch mehr Geduld üben. Es wundert mich auch nicht wirklich, dass meine lokale Ansprechparterin Bebe, genannt Baby, den ganzen Tag nicht da ist, weil sie irgendwo irgendwas besorgen muss. Und dass es nicht einmal einen Block für mich gibt, haut mich jetzt auch nicht um. Dafür darf ich meinem Liebsten gegenüber sitzen. Er arbeitet schon und ich tu nur so 🙂
Heute Nachmittag konnte ich allerdings wieder als Jury Mitglied des Song Contests fungieren. Wie im letzten Jahr traf Miss Andie lebenswichtige Entscheidungen 🙂 Wer darf an der Weihnachtsfeier singen, wer nicht. Extremely important for the locals. Jawohl.
Der Contest selbst war aber ganz nett. Auf jeden Fall besser als im letzten Jahr, wo es mir beinahe die Zehennägel hoch gerollt hätte vor Graus. Diesmal waren sie echt motiviert und gut geübt. Danach durfte ich auch noch ein Weihnachtslied singen, halleluja 🙂 Am Freitag werde ich noch mal den Contest begleiten, diesmal in der Sektion Solo Singers. Heute war Group Singers dran. Am Samstag dann Weihnachtsfeier. Wird diesmal in einem etwas kleineren Rahmen statt finden, also zum Glück ohne das peinlich-schaurige Krippenspiel 🙂
Habe auch schon eine schöne Geschichte für meine Arbeitgeber: Schüler „unseres“ Englisch-Kurses haben dank ihrer frisch erworbenen Englisch Kenntnisse einen Job im Hotel/Restaurant Miga Beach gefunden. Prima. So soll es sein.

Ach ja: es gibt übrigens eine sehr süße Katze hier. Sie heisst Princess, ich nenne sie aber „Dick-Mopsi-Popsi“, denn sie ist sehr wohl genährt. Vielleicht auch schwanger, sie war neulich mit nem Kater unterwegs. Kein Wunder, sie ist auch ein hübsches Ding: hat blaue Augen und ein helles Fell. Ich würde euch gern ein Foto von der kleinen Prinzessin zeigen, doch das Hochladen von Fotos dauert hier STUNDEN. Arggh. Ja ja, ich weiss, Geduld, Geduld…..
Natürlich kommt die Inselprinzessin nicht an Berta Butterfly ran, aber immerhin, ein Katzentier.

So – und jetzt ist Feierabend. Prost!
Wir sitzen auf unserer Veranda, es ist Nacht, die Grillen zirpen, das Meer rauscht, Bob Marley groovt und wir haben den morgigen Tag besprochen: es geht „ins Feld“. Ich werde von meiner Tour nach Lahusa, Hilidohona und Uluidanoduo berichten! 🙂

Anbei noch ein Foto von mir bei meiner Jury-Taetigkeit.

andie-jury.jpg

Muezzin

12 Mittwoch Dez 2007

Posted by Andie in Indonesien

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Wenn morgens um 5 der Muezzin plärrt

Dann beginnt in Medan, der Hauptstadt Sumatras, das Leben. Es scheint, als stünden sämtliche Fahrzeuge vom gewöhnlichen Auto bis zum Laster, Moped, Mofa und Tuk Tuk am Start um pünktlich um fünf ratternd und knatternd, hupend und schnaubend den Tag zu beginnen. Eine Geräuschkulisse wie es unsereins zuletzt an der WM 2006 auf den Strassen gehört hat. Der Muezzin ersetzt das Jubelgeschrei.
Selbst weniger früh aufstehen liebende Menschen wie ich müssen sich dem Lärm beugen. Gestern, nach meiner ersten Nacht in Medan, dem ersten ungestörten Durchschlafen nach der durchzechten Abschiedsnacht, wähnte ich mich noch in dem Glauben, dass man das Geplärr und den Lärm abstellen könne. Ruhe, aufhören, murmelte ich schlaftrunken. Heute, nachdem ich volle zehn Stunden wohltuenden Schlafes hinter mir habe, sieht die Sache schon anders aus. Schliesslich beginnt heute mein erster Arbeitstag auf Nias, meiner zum Glück christlich besetzten Insel. Der gestrige Schlaf fiel mir umso leichter, als ich endlich glücklich und zufrieden in den Armen meines Liebsten einschlummern konnte. Glücklich vor allem auch, weil nicht nur ich es heil nach Indonesien geschafft habe, sondern auch mein Koffer, der noch eine Extra-Nacht in Jakarta ohne mich verbracht hatte. Auch er soll sein Abenteuer haben, solange er nur jetzt bei mir ist. Und für mich bedeutete der Schreck gleich die Losung für meinen Aufenthalt hier: nichts funktioniert, also Ruhe bewahren. Don’t worry, meinte der freundliche Indonesier an der Rezeption unseres 4**** Hotels. Schliesslich haben Koffer auch ihr Eigenleben. Nun denn. So soll es also gleich los gehen, wir fliegen um 7 a.m., ja, soooo früh! Aber ich bin ja fit und freue mich darauf, dass heute mein neues Leben beginnt. Und dass ich meinen Kleiderschrank dabei habe, unterstützt meine Vorfreude natürlich. Nicht zu vergessen, dass ich meinen Boss schon gut kenne 🙂

Hey Leute, hier ist der Indonesien Blog!

28 Mittwoch Nov 2007

Posted by Andie in Indonesien

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Und demnächst erscheinen hier die top news from Indonesia! 🙂 Ich glaub‘, mich laust der Affe!

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