Schlagwörter
Bildung, Erdbeben, Schulen, Schulküche, Spenden, Wiederaufbau
Die letzte von 10 Schulen des Wiederaufbauprojekts in Nepal ist fertig. Dank einer großzügigen Spende bekommen 64 Kinder eine warme Mahlzeit täglich. Kann man also Geld doch essen?
Mit der Einweihung der Shree Kali Devi Basic School in Thulo Sirubari fand gleichzeitig die Zwanzig-Jahr-Feier der Schule statt. Dass die Dorfbewohner dieses Jubiläum feiern konnten, gleicht in mancherlei Hinsicht einem Wunder. Die Schule wurde beim Erdbeben 2015 stark zerstört. Da sich das Beben an einem Samstag ereignete, waren die Schüler*innen nicht im Gebäude, so dass keine Menschen zu Schaden kamen.
Der Wiederaufbau gestaltete sich als äußerst schwierig. Wegen der abgelegenen Lage, der schlechten Strassenbedingungen und nicht zuletzt, weil im Dorf die unterste Kaste lebt, war es schwierig, willige Bauarbeiter zu finden.
Während der Bauphase lief Einiges schief, was sich in erheblicher Bauverzögerung niederschlug. Beim ursprünglich zweistöckig geplanten Gebäude wurde so sehr geschlampt, dass der Boss die Statik und erst recht die Erdbebensicherheit nicht gewährleisten konnte. Nach einiger Zeit fand sich ein fähiger Bauunternehmer, der dafür sorgte, dass alle drei Schulgebäude, die Toiletten und die Küche ordentlich und rechtzeitig fertig wurden.
Kurzerhand wurde beschlossen, das Gebäude nur einstöckig zu lassen, was sich im Winter als Segen erweist. Nun werden die Kinder während der kalten Jahreszeit oben auf dem Flachdach in der Sonne unterrichtet – da hier wie überall im Lande Heizungen nicht üblich sind, wird es in den Klassenzimmern bei 15 Grad Aussentemperatur recht frisch. Die Kinder können sich nicht in warme Klamotten hüllen, denn die sind – wie so Vieles hier – Mangelware.
Einmal richtig satt essen
Der größte Trumpf aber ist die neue Schulküche. Der Bau wurde ermöglicht durch eine Spende unseres Freundes Denis, der im Frühjahr hier war und sich persönlich vor Ort umgesehen hat.
Wo normalerweise am Boden gekocht und abgewaschen wird, steht hier eine moderne Küchenzeile, die sogar eine Wasserleitung aufweist und (demnächst) einen Gasherd. Hier wird künftig das Mittagessen für die Schulkinder zubereitet.
Die Spende ist umso willkommener, als das Dorf besonders arm ist und die Eltern sich selbst kaum ernähren können. Ob aus Geld- oder Zeitmangel, häufig können die Eltern ihren Kindern keine ausgewogene Ernährung bieten. Die Dorfbewohner sind Bauern oder arbeitslos und nicht selten Alkoholiker; wer es geschafft hat, arbeitet auswärts und schickt Geld nach Hause. Durch das Mittagessen in der Schule bekommen die Kinder künftig wenigstens eine gute Mahlzeit am Tag.
Weil hinter dem Hauptgebäude noch viel Platz zum Zaun hin war, wurde hier sogar ein Schulgarten angelegt, wo bereits die ersten Salatpflänzchen spriessen.
Die Kinder sind Gewinner
Insgesamt ist die Anlage nun die Schönste und von allen, was die Kinder besonders stolz macht. So sassen dann einige Schulleiter der anderen Schulen mit verdriesslichen Mienen bei der Zeremonie. Dass ausgerechnet die unterste Kaste die schönste Schule bekommen hat, gefällt nicht allen. Aber es kann eben nicht immer nur Verlierer geben.
Dabei können sich alle zehn Schulen sehen lassen. Der Unterricht findet jetzt in erdbebensicheren Gebäuden mit hellen, kindgerechten Räumen und neuen Schulbänken statt. Sie verfügen über getrennte Toiletten für Mädchen und Jungs, mit einem barrierefreien Zugang und jeweils einer Schulküche.
Dank an Unterstützer*innen
Nicht zu vergessen ist, dass sämtliche Schulen, das ganze Wiederaufbauprojekt, durch die Spendenbereitschaft von Privatleuten, einer Stiftung und Mittel von ADH (Aktion Deutschland hilft) finanziert wurden. Das Budget, das für die Küche geplant war, kann nun für das noch abzuschließende Projekt Wasserversorgung eingesetzt werden: für die Wasserleitungen, welche die betroffenen Dörfer mit frischem Trinkwasser versorgen werden.
Herzlichen Dank an alle Unterstützer*innen! Sie alle haben es ermöglicht, dass diese Kinder eine Chance erhalten, durch Bildung dem Teufelskreis aus Armut und Verwahrlosung zu entfliehen und ihre Zukunft selbst zu gestalten.
Spenden wirken immer
Wer jetzt Lust auf eine nachhaltige Spende bekommen und noch etwas Weihnachtsgeld übrig hat: Help freut sich über jeden Cent – hier wird garantiert nichts verschwendet!