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Hier auf der Insel Pulau Weh, bei den Indonesiern genannt Sabang nach einem indonesischen Lied und gleichzeitig Hauptstadt der Insel, wurde heute an den Tsunami vor neun Jahren erinnert.
Daher gab es heute Morgen weder Tauchgänge, noch fuhr die hiesige Fähre von Balohan rüber nach Banda Aceh und auch sonst waren jegliche Aktivitäten eingeschränkt. Die Insel ist seinerzeit relativ glimpflich davon gekommen, wenn auch die Flutwelle insbesondere hier am Strand von Gapang massive Schäden angerichtet hat. Erst schwoll das Wasser innerhalb sehr kurzer Zeit bis zu 6-7 Meter über den normalen Stand an und riss die am Strand stehenden Bäume, Hütten und Gebäude nieder. Mit dem sich zurückziehenden Sog wurden hier im Tauchzentrum selbst so schwere Gegenstände wie die Pressluftstation für die Tauchtanks fortgerissen. Es gab zum Glück nur wenige Opfer zu beklagen. Denn die Einheimischen wissen, dass eine riesige Welle auf sie zukommt, wenn sich das Meer plötzlich mehr als 2 Meter zurückzieht, so wie es damals war. Deshalb haben es die meisten rechtzeitig geschafft, sich auf den höher gelegenen Teil der Insel zu flüchten. Nach dem ersten schweren Beben gab es noch weitere aftershocks. Diese wurden laut Augenzeugenberichten angekündigt vom Bellen der Hunde, die jeweils einige Sekunden vorher schon das Beben gespürt hatten.
In Banda Aceh erinnerte heute ein Gottesdienst an die Toten, im Anschluss wanderte eine Prozession zum Massengrab. Die Wiederaufbauprojekte sind mittlerweile abgeschlossen, dennoch befinden sich noch einige wenige NGOs in Aceh, vor allem lokale.
Obwohl ich Weihnachten 2004 friedlich mit meiner lieben Oma verbracht habe, fühle ich dem Ereignis stark verbunden. Nicht zuletzt durch meine Tätigkeit für ein Wiederaufbauprojekt auf Nias (Indonesien), wo ich 2007-2008 gearbeitet und meine Nias Familie kennen gelernt habe. Seit dieser Zeit weiss ich, wie es sich anfühlt, Erdbeben zu erleben und habe großes Mitgefühl mit allen, die so etwas durchmachen mussten.
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