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Bemerkenswert finde ich, dass einige Museen in der Stadt keinen Eintritt erheben, so auch das Museum of Contemporary Art (MCA). Das Museum wurde im letzten Jahr erweitert und zeigt sich nun auch architektonisch ganz modern als Anbau eines Gebäudes aus den 1950ern.

ExtensionBei einem Spaziergang durch The Rocks, Sydneys ältester Gegend, wo die Besiedelung der Stadt ihren Ursprung nahm, kommt man am MCA nicht vorbei. Um nicht nur an der schönen Oberfläche Sydneys zu kratzen, wollten wir mal sehen, was das MCA zu bieten hat. Von außen lockte schon seit einiger Zeit die vielversprechende Ankündigung einer mir bis dato unbekannten Künstlerin, Wangechi Mutu, die wollte ich mir nicht entgehen lassen.

FrontSchon das Foyer bietet einen interessanten Vorgeschmack darauf, was es darin wohl zu entdecken gibt. Foyer

Die Werke der aus Kenia stammenden und in Brooklyn lebenden Wangechi beschäftigen sich mit dem Spannungsfeld aus Schönheit, Kolonialismus, Herkunft und Geschlechterrollen. In faszinierender Collage-Technik schnippelt sie beispielsweise Auszüge aus Hochglanzmagazinen heraus, klebt sie wild auf konträr wirkende Werbeprospekte und übermalt das Ganze mit blutroter Tinte. Auch wenn nicht alle Exponate meinen Geschmack trafen, faszinierend war die Ausstellung auf jeden Fall.

Mein Lieblingsstück ist dieses hier: Wangechi_MutuNeben zeitgenössischer, durchaus auch witziger modern art

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sticks swan… zeigt das MCA auch eine beeindruckende Sammlung von aboriginal art. Hier noch ein paar heimliche Aufnahmen:

aboriginal aboriginals colour blocking1 colour blocking2

Wer nach all den Exponaten immer noch nicht genug Kunst gesehen hat, setzt sich bei einem leckeren Mittagessen ins Museumscafé und entdeckt, dass hier sogar der Teppich mit seinem colour blocking noch als Kunst durchgeht.

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Hebt man den Blick, findet sich plötzlich die vielgerühmte Oper aus nächster Nähe gegenüber. Übrigens lohnt sich ein genauer Blick auf die Opernflügel: sie bestehen aus exakt 1.056.000 kleiner Keramikfliesen. Diese eignen sich sogar sehr gut für Videoprojektionen, wie wir staunend beim diesjährigen VIVID Sydney Festival feststellten. Die Oper ist in meinen Augen wahrlich ein Kunstwerk.

Herzlichen Glückwunsch übrigens zum 40. Geburtstag, liebe Oper. Ich hoffe, ich sehe mit 40 auch noch so gut aus 😉

opera